Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

25 Geme i nsamer H i stor i scher Kulturraum Geme i nsamer H i stor i scher Kulturraum Nachdem Driesen 1402 als Teil der Neumark in den Besitz der Deutsch- ordensritter überging, wurde auf Anweisung des brandenburgischen Festung Schloss Driesen Schloss und Museum Driesen erzählen die Geschichte der ehemaligen Renaissancefestung. Kurfürsten Joachim Friedrich ab 1603 die Renaissancefestung Driesen durch den holländischen Festungsbaumeister Nicolas de Kamp errichtet. Dafür wurde eine alte Burg durch eine Festung mit fünf Bastionen ersetzt. Im Dreißigjähri- gen Krieg wurde die Festung von schwedischen Truppen besetzt. Dem Abzug folgte das Inbrandsetzen der gesamten Stadt. Im Siebenjährigen Krieg eroberten 1758 die Truppen des Russisches Kaiserreichs die Festung, anschließend fiel es zurück an Preußen, wurde als militärisch unbedeutsam vernachlässigt und später geschleift. Heute informiert in Drezdenek das Mu- seum Franciszek Graś im historischen Zeughaus und späteren Kornspeicher- gebäude über die Stadt- und Regional- geschichte. Es entstand dank des begeisterten Sammlers, Lehrers und Unternehmers Franciszek Graś in den 1970 er Jahren als Heimatstube, der ab 1985 ein regionales Museum folgte. Es beherbergt eine ethnographische, historische, sowie eine Naturkunde- ausstellung und richtet sich an junge Besucher. Das Naturkundemuseum veranschaulicht mit über zweihundert Tierpräparaten die natürliche Arten- vielfalt der Region, während im ethno- grafischen und historischen Teil Ge- genstände aus der Geschichte und dem täglichen Leben im ehemaligen Driesen ausgestellt sind und auch interaktiv entdeckt werden können. Kontakt: Plac Wolności 11 66 - 530 Drezdenko, Polen www.muzeumdrezdenko.pl Geöffnet: Mo-Fr 8 – 16 , Sa 10 – 16 So geschlossen Nov-März: Sa u. So geschlossen GPS : 52 ° 50 ‘ 23 . 2 “N 15 ° 50 ‘ 17 . 7 “E festung schloss driesen i der Oder – das Fort Gorgast. Das Fort überstand den Ersten und Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet. Doch erst nach der deutschen Wie- dervereinigung, zog eine touristische Nutzung ein. Ein Förderverein küm- mert sich heute um den musealen Ausbau der Festung, die ganzjährig geöffnet hat. Einige Bereich können frei besichtigt werden. Die zumeist unterirdischen Gebäudeteile können im Rahmen von Führungen besucht werden. Die Geschichte des Fort Gorgast ist eng mit der Festung Küstrin ver­ bunden. Nachdem Küstrin 1535 zur Residenzstadt erhoben wurde, folgten erste umfangreiche Maßnahmen zum Bau einer ersten Festung. Diese Anlagen wurden in den folgenden Jahrhunderten mehrfach modernisiert. Doch der Festungsbau war der Weiter­ entwicklung der Waffen in der Regel unterlegen. Nach Ende des Deutsch-Französi- schen Krieges 1870 / 71 , zahlte Frank- reich dem Sieger nicht unerhebliche Entschädigungszahlungen, die im Deutschen Reich auch dazu genutzt wurden, um die inzwischen veralteten Festungswerke zu modernisieren. Fort Gorgast Das Fort Gorgast zählt zu dem besterhaltenen Außenforts der historischen preußischen Festung Küstrin und erinnert so wie kein anderer Ort an die facettenreiche Geschichte der Region. Kontakt: Bahnhofstraße 15328 Küstriner Vorland, Deutschland www.fort-gorgast.de Geöffnet: Januar –Dezember GPS : 52 ° 33 ’ 37 . 3 ”N 14 ° 32 ’ 44 . 8 ”E Fort Gorgast i Als eine der Maßnahmen wurde ein vorgeschobener Festungsgürtel von bis zu 10 Außenforts um alle wichtigen Festungsstädte beschlossen. Anders als etwa Königsberg oder Posen sollte Küstrin lediglich 4 Außenforts erhal- ten. Zwischen 1883 und 1889 ent- stand – als einziges Fort westlicher 24

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